„anderes Ostersingen“ am 1. Mai in Kemnath

14. Mai 2009

Am 1. Mai, wo andernorts Maiandachten im liturgischen Mittelpunkt stehen, fand in der Kemnather Stadtpfarrkirche ein „anderes Ostersingen“ statt.

Es stand unter dem Motto „Zwischen den Zeiten“ und meinte damit die Zeit zwischen den beiden großen Festen des Kirchenjahres: Ostern und Pfingsten.

Es wirkten die „Bunten Töne“ aus Immenreuth sowie die Brückenbauer und der Gospelchor „Just for Joy“ , beide aus Kemnath mit.
Die Zuhörer waren eingeladen in Neuen Geistlichen Liedern, Spirituals und besinnlichen Texten den Weg von der Freude des leeren Grabes mit ihrem Halleluja- Jubel, der Emmauserfahrung des Weges mit Jesus, der Begegnung mit dem „ungläubigen Thomas“, dem Jesus seinen Frieden zusagt, bis hin zum alles verändernde Wunder des Pfingstfestes mitzugehen.

Das biblische Geschehen in dieser ereignisreichen Zeitspanne war in sechs Abschnitte eingeteilt. Die je für sich eine Einheit bildeten. Am Anfang las Stadtpfarrer Konrad Amschl den jeweils passenden Evangelientext vor. Anschließend sprach Christina Schinner, die mit ihrer sehr freien, bewegten und bewegenden Moderation eine wirklich erstklassige Wahl war, dazu verbindende und vertiefende Worte, die einen Bezug zu der heutigen Glaubenssituation herstellten. Anschließend sang dann jeder der mitwirkenden Chöre ein Lied, das den Glaubensinhalt dieser thematischen Einheit auf musikalische Weise zum Ausdruck brachte. So war dieses Singen mehr als nur ein Chorkonzert, das die Zuhörer passiv über sich ergehen lassen mussten. Es wurde vielmehr zu einem ganz persönlichen und innigen Glaubenserlebnis. In den umrahmenden Themenblöcken „An(ge)kommen?!“ und „“Bleib und Segne!“ am Anfang und Ende des Singens waren die Zuhörer eingeladen in den kräftigen Gesang aller drei Chöre miteinzustimmen. Man begrüßte sich mit „Schalom“ von Siegfried Fietz und endete mit dem irischen Segenswunsch: „Und bis wir uns Wiedersehen halte Gott dich fest in seiner Hand“. Zuvor wiederholten schon alle drei Chöre die Bitte der Jünger Jesu beim Emmausgang: „Herr, bleibe doch bei uns!“ (Kathi Stimmer- Salzeder) wobei jeder Chor eine Strophe allein sang, bevor sie mehrstimmig von allen wiederholt wurde.

Gemäß der Grundidee von „Musica e vita“ war das Ostersingen als Benefizveranstaltung angelegt. Alle Musiker verzichteten zugunsten eines Projekts der Fokolarbewegung „Geschwisterlichkeit mit Afrika“ auf eine Gage. Dabei geht es um Hilfe zur Selbsthilfe. In elf afrikanischen Ländern südlich der Sahara soll jungen Menschen mit sehr schlechten Lebensbedingungen eine Berufsausbildung ermöglicht werden. Denn nur durch eine angemessene Ausbildung erhalten die Afrikaner die Möglichkeit, dem eigenen Land zu helfen. Die Kandidaten, die für die Projekte ausgewählt werden, müssen sich verpflichten, ihre erworbenen Kenntnisse ihrem Land zur Verfügung zu stellen, in dem sie dort arbeiten.
Nach dem langen Schlussapplaus bedankte sich Monika Lang aus Weiden stellvertretend für die Fokolarbewegung bei allen Mitwirkenden. Sehr erfreut war sie über den Spendenbetrag in Höhe von 726 Euro, den sie unverzüglich an die richtige Adresse weiterleiten wird.

Pfarrei und Mitglieder der Fokolarbewegung, die zum Teil bis aus Regensburg angereist waren luden die rund 80! Mitwirkenden zu einem kleinen „Stehempfang“ in den Innenhof neben der Kirche ein. Nach all der Aufregung und Arbeit im Vorfeld wurde das gelungene Ergebnis gefeiert. In Kemnath gab es bereits „andere Advents- Passions- Segenssingen“ und nun erstmals ein Ostersingen. Wer weiß was als nächstes kommt?! Die Reaktionen der überwiegend auswärtigen Zuhörer, die trotz des Feiertags mit herrlichem Ausflugswetter die Kirche doch sehr gut füllten, sind ermutigend!

Die drei mitwirkenden Chöre
Bei den „Bunten Tönen“ singen 27 Sängerinnen und drei Sänger im Alter zwischen 8 und 18 Jahren mit. Begleitet werden sie von zwei Westerngitarren und einem Keyboard. Die beiden Leiterinnen sind Gerlinde Haberkorn und Isabella Hauer.

Der Gospelchor „Just for Joy“ wird seit fast zehn Jahren von Andrea Kick geleitet. Die derzeit 30 Mitglieder kommen aus dem Einzugsgebiet zwischen Speichersdorf, Ebnath, Kulmain und Kemnath und werden von e-piano, Querflöte und Gitarre begleitet.
Die 17 Sängerinnen und Sänger bei den „Brückenbauern“ mit Geigen-, Keyboard- und Gitarrenbegleitung wollen mit ihren Liedern seit fast 19 Jahren musikalische Brücken zu den Menschen schlagen. Die Leitung hat ebenfalls Andrea Kick.

zu den Fotos:
1. Bild: Andrea Kick mit Blumen und BB und JfJ
2. Bild: Moderatorin mit allen Chören im Hintergrund
3. Bild: links: Brückenbauer – rechts: Just for Joy
4. Bild: Bunte Töne