Magazinarchiv: 1996

Wer Ohren hat, der hört

Gitarren-Workshops sind eine gefagte Sache, gerade dann, wenn unsere beiden Topleute, Rupi und Jochen, gemeinsam loslegen. So geschehen in Neusorg:

Wieder einmal hat man sich zu einem GitarrenWorkshop für Fortgeschrittene in Neusorg getroffen. Geplant war dieser zwar in Ensdorf doch nachdem sich soviele Teilnehmer (alle bereits mind. 1 x begeistert an einem ähnlichen Workshop teilgenommen und mit Barre-Griffen einigermaßen vertraut) aus der nördlichen Oberpfalz gemeldet hatten und Jochen Achhammer (Leiter des Workshops)das Organisationstalent und die gute Verpflegung in Neusorg bereits zu schätzen wußte, verlegte er den Workshop gerne nach Neusorg. Mit seinem Kollegen Rupert Veith brachte er jedoch Verstärkung mit.
Um 8.30 Uhr wurden im Pfarrsaal von der Leiterin der Neusorger Singgruppe GRENZENLOS, Sonja Spitzbarth, und Jochen die letzten Vorbereitungen getroffen. Um 9.oo Uhr kamen dann 10 eifrige Giitarristinnen (tatsächlich alles Damen), doch Jochen und Rupi fühlten sich trotz der weiblichen Übermacht recht wohl.
Nachdem wir uns alle kurz vorgestellt und über die Erwartungen, die an den Workshop gestellt wurden, gesprochen hatten, stimmten wir uns mit zwei, drei gemeinsamen Liedern ein. Danach teilten wir uns in zwei Gruppen.
Jochen Melodie erarbeiten mit Zupfen
Rupi: Rhytmus, verschiedene Schlagtechniken und Single-Pattern
Was die beiden aus der Gitarre herausholten, war einfach genial. Wir versuchten zwar alle unser bestes, stellten jedoch fest, zum Teil doch noch weit von diesem Können entfernt zu sein. Nach einer kurzen Pause kam ein Hammner. Rupi stellte uns die Harmonielehre vor. Da kamen Sachen an den Tag, die eine einfache Gitarrespielerin noch nie gehört hatte. Wir wurden aufgeklärt über Quinten- und Quartenzirkel, und prägten uns Sätze ein wie:
‚Geh Du Alter Esel Bring Fische‘ und ‚Frische Brötchen Essen Assesoren Des Gesangsvereins‘.
Aber ohne Theorie eben keine Praxis. Übrigens: Wußtet Ihr schon, wie in der Tonleiter aus dem ‚b‘ ein ‚h‘ wurde? Was bierbrauende Mönche damit zu tun hatten? Nicht?
Rupi verrät es Euch sicher gerne.
Auch nach dem gemeinsamen Mittagessen in einem Gasthaus gingen die beiden ‚Macher‘ noch einmal in zwei Gruppen auf unsere Wünsche bzw. unterschiedlichen Fähigkeiten ein. Nach der Kaffeepause erarbeiteten wir noch gemeinsam einige Lieder mit verschiedenen Techniken.
In den Pausen wurde intensiv in den Liederheft-Angeboten und Notenmaterial von MeV gestöbert. Reißenden Absatz in Neusorg fand dabei das Buch ‚Querbeet‘, das auch schon bei verschiedenen Anlässen mehrfach eingesetzt wurde.
Zum Abschluß sprach jeder noch einmal über sein Feeling nach diesem Tag: Die Eindrücke gingen von total begeistert bis ziemlich geknickt und der Erkenntnis, miserabel Gitarre zu spielen. Doch durch solche Eindrücke lassen wir uns nicht erschüttern. Wir werden, bei entsprechender Übung, die vielfältigen Anregungen und Eindrücke auf jeden Fall gut verwerten, anwenden und umsetzen können. Wer weiß, vielleicht sieht man sich ja beim nächsten ‚Workshop für Gitarre – für Fortgeschrittene‘ (in Ensdorf beim MeV-Total Wochendende) wieder.