Der katholische Gefängnisseelsorger von Schwäbisch-Hall hatte als praktizierender NGLer die Idee, regelmäßig mit seinen Häftlingen zu singen.
Von Kurt Waidosch
„Schatz, hast Du heute Abend wieder Chor gehabt?, Du wirkst so gelöst am Telefon“. Diese Frage stellt die Freundin eines Gefangenen bei einem gemeinsamen Telefonat. Immer wieder erzählen mir Inhaftierte von der positiven Wirkung von Musizieren und Singen. In meiner Arbeit als katholischer Gefängnisseelsorger in der Justizvollzugsanstalt Schwäbisch Hall ist es mir ein großes Anliegen durch Musik bei den Gefangenen innere Freiräume zu ermöglichen. Tatsächlich sind viele Gefangene in verschiedenen Instrumental- und Gesangsgruppen hier in der Anstalt engagiert. Ich verleihe auch zahlreiche Gitarren und es bereitet mir jedes Mal eine große Freude, wenn ich durch die Gänge gehe und immer wieder Gefangene auf ihren Zellen auf ihren Gitarren spielen und dazu singen höre.
Ein besonderer Höhepunkt stellt hier das gemeinsame CD-Projekt dar, das wir im Frühjahr dieses Jahres verwirklichen konnten. Über 30 Gefangene aus der Hauptanstalt und den Außenstellen haben in einer Gruppe oder als Solisten daran mitgewirkt. Das Ergebnis ist eine professionelle Aufnahme von Hobby-Musikern mit einer großen Fülle an verschiedenen Stilrichtungen:
Rhythmische Kirchenlieder, Klezmer-Musik, Rock, Blues, Hip-Hop, türkische sowie russische Balladen finden sich darauf.
„Lichtblicke“ haben wir unsere CD genannt, weil sie tatsächlich Licht und Wärme ausstrahlt für alle, die daran mitgewirkt haben und vielleicht auch für Sie als Zuhörer.
Die CD ist zum Preis von 10,– zzgl. Versandkosten zu erwerben bei:
Katholische Seelsorge
JVA Schwäbisch Hall
Kolpingstr. 1
74523 Schwäbisch Hall