Magazinarchiv: 2002

Entzücklika feiert

glückwunsch


Das Ensemble Entzücklika blickt seit letztem April auf 1.000 Veranstaltungen zurück.

Der Zufall wollte es, dass die l.000ste Veranstaltung symbol-trächtigerweise der Kinderliedersingtreff auf dem Michaelsberg war, bei dem der (wohl bekannteste religiöse) Kinderliederautor Rolf Krenzer dabei war. Rolf Krenzer hat sich zu seinen Musikautoren den Liedermacher Alexander Bayer mit ins Boot geholt, an dem er die ganz andere, wenn auch anspruchsvollere Musiksprache schätzt. Wo andere Vertoner eher beim Volkslied ansetzen, setzt Bayer lieber bei Beethoven oder Rossini an, die er auf originelle Weise unter die Texte von Rolf Krenzer einschmuggelt. Zur Zeit entsteht ein gemeinsames Buch für Familien, das Krenzer-Lieder quer durch den Jahreslauf vorstellt und dabei auch richtige Pop-Produktionen enthalten wird, die nicht zuerst Kleinkinder ansprechen sollen, sondern auch Teens und Teenager.

Entzücklika blickt im Sommer auf eine 10-jährige Geschichte des Ensembles mit dem Namen Entzücklika zurück.
Zuvor hatte die Grundbesetzung von den Zeitungen den Namen „Tübinger Theologentrio‘ erhalten, als die drei Schwaben noch keinen Namen brauchten, wenn sie ihre Veranstaltung zu Papst Johannes XXIII. aufführten. Inzwischen hat es sich herumgesprochen, dass Entzücklika kein Kabarett ist, aber dennoch heiter.

Die größte Bekanntheit hat Entzücklika durch seine „Abendgesänge‘ erhalten, deren besondere Atmosphäre die Menschen in einer Weise anspricht, die den Liedermacher Alexander Bayer und seine Sopranistin Maria Sailer, eine psychologische Fachberaterin, bewusst unter dem Signet „therapeutische Spiritualität‘ zusammenfassen lässt.

Der eigentümliche Umgang mit Traditionen, Osterbotschaft, Liturgie und Humor, der sich auch in dem Liedbuch „Nacht-Wandler‘ niederschlug, hat dem Ensemble in neuester Zeit heftige Anfeindungen der konventionellen Kirchenmusik eingebracht, die sich gerade darauf konzentriert, den Nachfolger des „Gotteslobes‘ vorzubereiten. Dennoch finden die „Abendgesänge‘ großen Zuspruch besonders in den ländlichen Regionen des schwäbischen Raumes.

Entzücklika gelingt es in seiner Art mit Sprache umzugehen, die Osterbotschaft aus ihrem sakralen Nimbus herauszulösen, und sie in den Alltag der wie auch immer geplagten Menschen hineinsprechen zu lassen. Das spricht sogar Kirchenferne an und ist trotzdem fest in der Volkskirche verankert. Beim letzten Wiesworkshop von Entzücklika nahmen Halbpunker und Schuhplattler teil.