Magazinarchiv: 1997

De Lumina

Monheimer Singgruppe bei der bundesweiten Eröffnung der Misereor-Fastenaktion in Eichstätt am 15. Februar 1997


Alle waren sich einig: Es war eine unvergeßlich ergreifende, wunderbare Gemeinschaft des Gebetes – unsere Teilnahme beim Markt der Möglichkeiten.

Mit etwas Kribbeln im Bauch und einer neugierigen Freude fuhren wir nach Eichstätt. Doch, was war los? Das von uns erwartete Verkehrschaos zeigte sich in leeren Straßen; es waren kaum Menschen zu sehen, Die wirklich schöne Kapelle, in der wir von 13,30 bis 17.30 Uhr dreimal eine Stunde gestalten sollten, war nicht, wie im Programm angegeben, im 1. Stock einer Schule, sondern noch ein Stockwerk höher und sehr versteckt, Ob da wohl jemand zu uns findet? Wir fühlten uns sehr fremd und verlassen.

Nach dem Aufbau der Instrumente beschlossen wir erst mal im großen Zelt am Domplatz zu Mittag zu essen. Bei Eintopf verfielen wir in eine richtige Galgenhumor-Stimmung mit viel Gelächter und lustigen Sprüchen, was unserer inneren Anspannung und der gewissen Enttäuschung unheimlich gut tat. Wir waren auf einmal frei für das, was auf uns zukommen würde. Beim Einstimmen der Instrumente hatten wir doch tatsächlich bereits eine sehr ausdauernde, bestimmt schon siebzigjährige Zuhörerin (worüber wir uns sehr freuten)

‚Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind…‘- mit diesem Gebet nur in unserer Gruppe machten wir uns bereit für Gott und jeden einzelnen, der sich auf uns einließ.

Das Lied ‚Mitten aus dem Leben‘ von Pfarrer Andreas Hanke war unser Anfang. Ziel des darauffolgenden Spiels mit Spiegeln war es, denn eigenen Egoismus zu erkennen, auch den anderen zu sehen.

Nach dem Lied ‚Aufsteh’n, aufeinander zugeh’n‘ ließen sich die jetzt bereits sehr zahlreich erschienenen Menschen (worüber wir uns ehrlich freuten) von Gisela gern einladen, einander und uns kennenzulernen. Die Freude der Begegnung kam dann noch endgültig im Lied ‚Gut, daß wir einander haben‘ zum Ausdruck,

Der Funke war übergesprungen. Jetzt waren wir eine tiefe Gemeinschaft, auf weiche die sehr aufrütteinden Texte und Bilder von Sonja sehr sensibel wirkten. Da störte es nicht einmal, als der Bayerische Rundfunk Markus (unseren jüngsten Gitarristen) bei seinem ersten Sologesang aufnahm.

Faszinierend waren wie immer unsere Jüngsten (im Alter zwischen 9 und 13 Jahren). Mit einer Selbstsicherheit und Aufgeschlossenheit sangen sie vor, brachen Brot mit den anderen, machten wahr, was auch in meinem selbst geschriebenen Lied zu Ausdruck kam: ‚Teilen macht satt -je mehr Du gibst, desto reicher wird Deine Leben‘.

Daß eine Stunde manchmal viel zu schnell vergeht, bestätigte uns Christian, ein Zuhörer: ‚Ich dachte, jetzt wären erst 10 Minuten vergangen. Es hat ja so gut getan,‘ Spontan lud uns eine Schwester der Missionarinnen Christ! nach Salzburg ein: ‚Ihr könnt auch gerne eine Woche kostenlos bleiben, wenn Ihr für uns einen Gottesdienst gestaltet.‘ (Und das bei über 20 Leuten). Zum Schluß wünschten wir jedem Einzelnen noch mit dem Lied: ‚Geh unter der Gnade‘ Gottes liebsten Segen, was wie ein Echo von den Zuhörern auf uns zurückkam.

Als wir unseren dritten Auftritt beendet hatten, waren wir alie k.o., aber auch total froh und bereichert.