Eine fast bis auf den letzten Platz gefüllte Kirche, stehenden Applaus am Ende und mit rund 3.900 Euro ein neuer Spendenrekord für die Uganda Kinderhilfe Regensburg. „Das rein ehrenamtliche Engagement für ‚… das andere Adventssingen 2018‘ hat sich wieder einmal gelohnt“, zeigte sich Christian Omonsky, Moderator und Organisator vom Vorstand des Vereins Musica e Vita, zufrieden.
Die rund 80 Musikerinnen und Musiker von vier Gruppen und Chören brachten den Besuchern in der Pfarrkirche St. Bonifaz in Regensburg mit moderner Kirchenmusik, Gospel, Rock und Pop eine andere Botschaft des nahendem Weihnachtsfests. Aus der gastgebenden Pfarrgemeinde sang und spielte der Projektchor St. Bonifaz. Leiterin Elisabeth Wenninger hatte ein Programm aus modernen und traditionellen Songs zusammengestellt. Die Regensburger Gruppe ConTakt steht für moderne Kirchenmusik und hatte aktuelle Adventslieder dabei. Die Classic-Rock-Band The Oldschool, ebenfalls aus Regensburg, spielte eine Auswahl von Songs von den Beatles bis zu TLC. Mit rund 40 Sängerinnen und Sängern hatte dieses Jahr „The S(w)inging Students“, der Gospelchor der OTH Regensburg, den Gastauftritt. Chorleiter Andreas Schmidt hat für den Chor traditionelle und von ihm selbst geschriebene Gospels zusammengestellt. Mit dem gemeinsamen Schlusslied, dem Gospel „Oh Mary, don`t you weep“, brachten die Gruppen die rund 500 Besucher zum Mitsingen und Mitklatschen.
In den Texten zwischen den Liedern schilderte Norbert Peklo von der Uganda Kinderhilfe, wie wenig es braucht, um den vom Verein in Zentralafrika betreuten Straßenkindern Weihnachten zu bringen. „Jeden Tag etwas zu essen, ein Dach über dem Kopf und die Möglichkeit, zur Schule zu gehen – damit ist für die Kinder eigentlich jeden Tag Weihnachten“, sagte Peklo. Bernhard Lindner, Einzelhändler aus Regensburg, hatte sich für das Konzert Gedanken gemacht über das Spannungsfeld von Weihnachtsgeschäft – für ihn und den Einzelhandel überlebenswichtig – und dem Bedürfnis nach Einfachheit und Ruhe rund um die Feiertage. Stadträtin Katja Vogel stellte den Gegensatz heraus zwischen dem Anspruchsdenken vieler Menschen in Deutschland, „die sich als Patienten im Krankenhaus beschweren, wenn das WLAN nicht kostenlos ist“, und der Not in der Welt. Konkret erinnerte sie unter anderem an die Kriegsopfer im Jemen.
Christian Omonsky hatte für das Konzert einen Leserbrief des Ruhestandspfarrers Claus P. Chrt aufgehoben, den er im September in der Mittelbayerischen Zeitung gefunden hatte. Chrt bezog sich darin auf Berichte über den Prälaten Inkamp, der mit barocker Attitüde als Untermieter von Fürstin Gloria in Schloss St. Emmeram residiert und moralische Predigten hält. Und über die 86-jährigen Ordensschwester Ignatia von der Krankenfürsorge des Dritten Ordens, die bis zu ihrem Ruhestand im Herbst ihre Patienten über Jahrzehnte mit dem Fahrrad besuchte. Chrt schrieb: „Das Bild vom Fahrrad spricht mich mehr an als das Bild vom luxuriösen Schlosszimmer, in dem der Herr Prälat sitzt. Für dieses Kirchenbild schäme ich mich. Es ist das Bild von der Ordensschwester, das mich ermutigt, immer noch in der Kirche zu bleiben.“ Omonsky zog von dem Leserbrief den Bogen zur biblischen Weihnachtsgeschichte, laut der Jesus als Gottes Sohn im Stall von Bethlehem unter einfachsten Umständen Mensch wurde.
Am Ende landeten in den Spendenkörbchen des Mitveranstalters Uganda Kinderhilfe genau 3.879,41 Euro. So viel hatte „… das andere Adventssingen“ in seiner Geschichte seit 1990 noch nie erbracht. Unter anderem mit dem Geld aus dem Konzert betreibt die Uganda Kinderhilfe mit ihren rund 300 Mitgliedern eigene Wohn- und Schulprojekte für Straßenkinder in dem zentralafrikanischen Land.
Weitere Bilder vom Konzert gibts in der Galerie. Alle Fotos: Claudia Omonsky