Magazinarchiv: 2008

Locker bleiben beim Musizieren

Die Gruppe Mosaik erzählt von Workshoperfahrungen - Wie „wirkt“ MeV? (Teil I)


Von MeV-Mitglied Wolfgang Beier

Frisch gescheitelt und mit guter Laune empfängt uns „der Chef“ Jürgen Zach zum vereinbarten Zeitpunkt in einem Tagungsraum des „Haus der Begegnung“ in Ensdorf.
(Endlich) wieder einmal hat es mit dem Termin geklappt. Jürgen ist sehr gut gebucht, zum freien Termin passend die 12 MOSAIK-Steinchen aus dem Vilstal zu organisieren ist manchmal gar nicht so einfach. Um so mehr freuen wir uns, mit Noten, Instrumenten und natürlich Kaffee & Kuchen für die kulinarische Pause im Gepäck, auf die kommenden Stunden mit Jürgen.

Susi Kocbek von MeV hat uns gebeten: „Ihr (MOSAIK) habt doch schon mehrfach einen MeV-Workshop mit den Referenten gebucht, schreibt doch mal was über eure Erfahrungen!
Es gibt noch Potential für Workshops mit den Gruppen rund ums NGL. Und der Auftrag von MeV ist es ja, unter anderem die Gruppen bei ihrer Arbeit zu unterstützen und voranzubringen.
Vielleicht können wir so noch einige auf dieses Angebot aufmerksam machen …“

Warum also machen wir diese Workshops mit Mev-Referenten?
Ganz einfach: es macht riesig Spaß, bringt uns musikalisch (und menschlich?) weiter und ist nebenbei eine schöne gemeinschaftliche Aktion, von der wir noch länger zehren können!
Der Referent ist super vorbereitet, hat Gitarre, Bass, Rhythmusgerät, CD- und Mp3-Player, gute Laune, Noten und Kopien im Gepäck.
Wir haben Jürgen diesmal gebeten einen Live-Mitschnitt unseres letzten Konzerts zu analysieren.
Wir sind gespannt was er uns dazu sagen wird.
Da wir Jürgen schon ein paar Jahre kennen, weiß er, wie er seine sachliche Analyse an den Mann/ die Frau bringt. Auf seine unnachahmliche Weise geht er auf einzelne Lieder ein, zeigt auf, woran man noch arbeiten kann, spart nicht mit konstruktiver aber auch positiver Kritik. Diese Aktion ist nicht ganz ohne Risiko, schließlich kann mancher sich auf den Schlips getreten fühlen, wenn man es zu persönlich nimmt. Mit seiner Riesenerfahrung und seinem Wortwitz umschifft Käpt’n Zach aber ohne Gefahr diese Klippen und stimmt uns auf die nachfolgende Chorarbeit ein.

Zuerst machen wir uns locker. Es folgen Einsingübungen und ein sechsstimmiger Kanon. Jürgen gibt uns Tipps zur Haltung, zur Atmung, Intonation, Aussprache etc. Wichtig ist ihm neben dem Arrangement der Ausdruck und der Text der Lieder. Das reine „Runtersingen“ der NGL ist nicht sein Ding.
Dabei gibt es neue persönliche Erfahrungen, wir stehen dichtgedrängt im Kreis und singen den sechsstimmigen Kanon nochmal.
So (körperlich) nah stehen wir selten, bringt aber einiges an Ausdruck, man hört sich und alle. Ist sicherlich nicht in jedem GoDi umsetzbar, aber zum Proben etc. wunderbar geeignet.
Dynamik zieht sich durch den ganzen Nachmittag. Körperliche Bewegung schafft Abwechslung und hält die Konzentration oben.
Dass neben den Gesangsmuskeln auch die Lachmuskeln gut strapaziert werden brauche ich wohl keinem erzählen, der schon mal mit Jürgen zu tun hatte.
Auch einzigartig die Motivation des Referenten. Irgendwann hat er gleichzeitig Bass und Gitarre umhängen, gewinnt die Oberhand über die Bedienung des Mp3-Players und motiviert gleichzeitig mit spritzigen Kommentaren.

Nach der Pause gibt uns der Referent noch Tipps zu den einzelnen Instrumenten: wie kann man mit der Gitarre interessante (aber einfach spielbare) Effekte, Akkorde und Rhythmen setzen. Wie sollen das Cajon und die Djembe eingesetzt werden, welche Register (der berühmt-berüchtigte „Schweineorgel-Sound“ etc.) des Keyboards eignen sich für jeweilige Arrangements und Lieder.
Auch „die Flöte“ bekommt Instruktionen, wie kann sie weg von der Singstimme die Töne setzen, damit es spannend bleibt und im wahrsten Sinne nicht „eintönig“ klingt.
Dann erarbeiten wir mit Jürgen eine „Choreografie“ mit Stimmen, Rhythmus, Instrumenten – es macht einfach Spaß miteinander zu musizieren!
Irgendwann lässt dann natürlich auch die Konzentration nach, geschafft aber glücklich packen wir zusammen und lassen „ngL“ (nach guter Leistung) den frühen Abend in der Pizzeria ausklingen.

Alles in allem: Prädikat „besonders wertvoll“, gerne immer wieder und uneingeschränkt empfehlenswert!!