Magazinarchiv: 2007

Vorwort


Rolf Krenzer ist tot. Ziemlich unbemerkt von der kirchlichen und kirchlich-journalistischen Öffentlichkeit hat er über den Umweg
einer Patientenkartei eine neue Seite seines Lebens aufgeschlagen.
Selbst für den Fall, dass er selbst den Übergang als einen unspektakulären Vorgang einstufte, für uns ‚Hinterbliebene‘ ist es doch eine Zäsur. Rolf Krenzer hat nicht einfach nur zahlreiche Liedtexte geschrieben, er hat zahlreiche Lieder auf den Weg gebracht, die uns ermöglicht haben, Gottesdienste zusammen mit den Kindern und nicht nur über oder neben den Kindern zu feiern.
Ich habe selbst erlebt, wie er mit wenig Aufwand, nur mit dem Spiel seiner Hände und der Liebe zu den Menschen, mehrere Generationen in einem Raum verbinden konnte zum gemeinsamen Lachen, Spielen und Singen. Rolf Krenzer hat – ob er das so wollte, weiß ich nicht – unsere Gottesdienstkultur bereichert.
Viele Erstkommunionfeiern und Erntedankgottesdienste beispielsweise profitierten von seiner Gabe, Erlebbares in kindgerechte Sprache zu übertragen. Seine Lieder sind in hohem Maße situationsbezogen und es bedarf der Erfahrung von Pädagogen und Musikern – und des Vereins Musica e vita, mit diesem Erbe gut und angemessen umzugehen, damit es nicht durch eine leichtsinnige Praxis verschlissen wird.
Eine Hilfe zum Umgang mit Rolfs Liedern wird sicher die Auswahl der hier schreibenden Autoren sein. Ich habe Rolfs musikalische
Weggefährten gebeten, uns mit Wegmarken zu beschenken.
An erster Stelle hätte hier Pit Janssens stehen müssen. Leider hat von den Lebenden Ludger Edelkötter nicht reagiert, dessen Name
ebenso untrennbar mit Rolf verbunden ist. Detlev Jöcker hat einen Beitrag zugesagt. Die Auswahl ist sicher nicht vollständig, denn obgleich ich mit Rolf selber schon auf Tour war, weiß ich von Rolfs großem Erfahrungs- und Liederschatz, von seinen zahlreichen Freunden und Anekdoten soviel wie der Regentropfen vom weiten Meer.
Gerne nimmt die Redaktion weitere Erinnerungen in den kommenden Ausgaben des Vereinsmagazins auf.

Neben der ‚Rolf-Krenzer-Szene‘, die in diesem Magazin gebührend großen Platz einnimmt, wirft das Magazin auch einen Blick auf
die Szene jener NGL-er, die sich regelmäßig bei der Bundesfachtagung für Neues Geistliches Lied trifft und streift das eigene Vereinsleben.