Magazinarchiv: 2005

Gitarre

Mekka (-Event) der Gitarren-Vielsaitigkeit


Rekordbeteiligung: 80 Gitarristen, 10 versierte Referenten und 540 in allen musikalischen Stilrichtungen klingende Gitarrensaiten

Alle kamen nach Ensdorf, vom Gitarren-‚Besitzer‘ bis zum Semi-Profi, um sich intensiv mit der Gitarre zu beschäftigen.Die Einen, um ihr Wissen und Können um und mit der Gitarre zu vertiefen, die Anderen, um sich als Neuanfänger an dem vielsaitigen Instrument zu versuchen.
Es darf bereits hier verraten werden, dass selbst die Neuanfänger am Ende des Gitarrenkurses bereits einige Lieder auf der Gitarre spielen konnten!

DER BEREITS SEIT 1999 im Kloster Ensdorf etablierte Gitarren-Kurs dürfte rekordverdächtig sein, eine Veranstaltung in solcher Qualität und Quantität ist wohl einmalig in seiner Art.
Initiator, Organisator, Moderator, Conferencier und Referent in Personalunion und damit Herz und Seele des Gitarren-Crash-Kurses Jürgen Zach, sah am Sonntag beim Abschluss des Gitarren- Crash-Kurses 2005 in glückliche, zufriedene aber auch erschöpfte Gesichter.

Im Laufe des ganzen Wochenendes fielen Begriffe wie Pentatonik, Bluestonleiter, Rumba, Transponieren, ‚turnarounds‘, Pattern, Styling, enharmonische Verwechslung und Barreé. Nur unterbrochen von Essens-, Kaffee- und Schlafpausen wurden in den Kursen ‚Anfänger‘, ‚Anfänger II‘, ‚Folk-Picking‘, ‚Jazz-Gitarre‘, ‚Rock-Gitarre‘, ‚Rhythmus‘, ‚Akkorde‘ und ‚Zwiefacher bis Flamenco‘ die Gitarristen mit Tipps und Tricks, reichlich Unterlagen und natürlich mit viel Spiel-Erfahrung ausgestattet. Das ganze Haus der Begegnung im Kloster Ensdorf ‚klang nach Gitarre‘. Nicht wenige der Kursteilnehmer hatten ‚Saitenstechen‘ in den Fingern vom vielen Musizieren und Üben.
Ein Spezial-Workshop mit Hans Wax, dem stellvertretenden Bezirksheimatpfleger der Oberpfalz, begeisterte die Teilnehmer des Kurses: eine KlatschÜbung mit spanischen Rhythmen forderte die volle Konzentration, war aber auch eine ausgezeichnete Grundlage für das rhythmische Gitarrenspiel sowie eine willkommene Bekämpfung des berüchtigten biologischen Nachmittag-Tiefs.

DIE REFERENTEN Jürgen Zach, Christian Schmid, Bernd Woschee, Tom Neger, Wolfgang Beier, Cyrus Saleki, David Sorgenfrei, Jochen Achhammer, Manuel Dams und Hans Wax ließen keine Wünsche der Kursteilnehmer offen. Sie vermittelten in lockerer und entspannter Atmosphäre Theorie und Praxis und verhalfen den Gitarristen zu tieferen musikalischen Einblicken und wertvollen Erkenntnissen.
Alle Referenten sind langjährige Gitarren-Lehrer und mit Hans Wax aus Regensburg hatten die Organisatoren einen über die Grenzen Bayerns hinaus bekannten Künstler auf der Flamenco-Gitarre verpflichten können. Erstmalig wurde auch der im letzten Jahr von den Kursteilnehmern gewünschte Kurs ‚Jazz-Gitarre‘ ins Programm genommen.
FAST 100 ANMELDUNGEN hatte es für den Gitarren-Crash-Kurs 2005 gegeben, bis aus Rheinland-Pfalz kamen Anmeldungen, was für die Bekanntheit und Qualität des gebotenen Kursinhaltes spricht. Mit 80 Kursteilnehmern sei man allerdings an der Kapazitätsgrenze des Hauses der Begegnung im Kloster Ensdorf angelangt, so Organisator Jürgen Zach. Und – es liegen bereits Anmeldungen für den Gitarren-Crash-Kurs 2006 vor. Die offizielle Ausschreibung erfolgt jedoch erst im September 2005, weitere Informationen kann man dann unter http://www.musica-e-vita.de erfahren.

EIN MUSIKALISCHER HÖHEPUNKT des Gitarren-Crash-Kurses 2005 war auch die offene Bühne am Samstag Abend, die ‚guitar night 2005‘, bei der vielsaitigste Darbietungen im Theatersaal des Klosters geboten wurden.
Fester Bestandteil aller Kurse in Ensdorf ist die Kellerstunde: Nach guter Leistung fanden sich dort die Teilnehmer ein, um miteinander zu fachsimpeln, zu entspannen und zu musizieren. Für viele endete der musikalische Ausklang erst, als ‚dem Morgen graute‘.

Am Sonntag Vormittag gestalteten dann die verschiedenen Gruppen mit ihren Referenten den traditionellen Abschluss-Gottesdienst im Theatersaal mit Pater Hans Kastl vom Haus der Begegnung, bevor man sich mit dem bekannt guten Essen der Klosterküche stärkte und sich auf den Heimweg machte.
Die unentwegten werden am selben Tag noch weiter Gitarre geübt haben, die überwiegende Mehrheit wird wohl eher ihre Finger im reichlich vorhandenen Schnee kuriert haben und über’s Jahr kräftig musizieren, um für den im Frühjahr nächsten Jahres (10. – 12. März) stattfindenden Gitarren-Crash-Kurs 2006 fit zu sein.

‚guitar night – live‘
Am Samstag Abend gab es im Rahmen des ‚Gitarren-Crash-Kurses 2005‘ ein musikalisches Schmankerl im Theatersaal des Klosters Ensdorf.
Zahlreiche begabte Gitarristen zelebrierten die musikalische Vielsaitigkeit der Gitarrenmusik.
VOR VOLLEN RÄNGEN im Theatersaal übernahm das ‚Trio de Janeiro con Ritmo‘ mit lateinamerikanisch angehauchten Gitarrenklängen und unterstützt von Stefan Huber an der Percussion den musikalischen Auftakt, und stimmte mit 4 Stücken die musikalisch interessierten Besucher auf den Abend ein. Das Trio hat bereits ihre erste CD veröffentlicht und unterstrich mit ihrem Auftritt seinen guten musikalischen Ruf. Danach fiel es den 12 Gitarreros der Gruppe ‚Anfänger II‘ unter Leitung von Wolfgang Beier nicht schwer, das musikalische und gutgelaunte Publikum zum Mitsingen zu bewegen. Mit ‚Mull of Kyntire‘ und ‚Über den Wolken‘ hatten sie zwei bekannte Lieder im Gepäck und wurden wie alle teilnehmenden Gruppen dafür mit Applaus überschüttet.

Bernd Woschee, Referent des Kurses ‚Folk-Picking‘ bestach mit virtuoser Fingerfertigkeit auf der Gitarre, brachte ein selbstkomponiertes Lied zu Gehör und spielte ein Stück mit ‚open tuning‘.
Zusammen mit Tom Neger bildete er den musikalischen Background für den ausdrucksstarken Gesangspart von Petra Hagl-Woschee und Sandra Großmann, die mit bekannten Songs überzeugten. Die Gruppe um den Gitarren-Profi Cyrus Saleki entführte das Publikum dann mit teils verzerrtem E-Gitarren- Sound in den Bereich der Rock-Musik. Die diplomierte Opern-Sängerin Sandra Maurer-Winklmann aus Kötzting intonierte ausdrucksstark und stimmgewaltig virtuos begleitet auf der Gitarre von Georg Mühlbauer den Gitarren-Klassiker ‚tears in heaven‘.

NACHDEM DIE JAZZ-GRUPPE unter Christian Schmid ihre musikalische Visitenkarte abgegeben hatte, kam es zu einem Höhepunkt der ‚guitar-live-night‘. Zuerst spielte der erst 15-jährige Maximilian Kiener aus Schwarzenfeld zusammen mit seinem Gitarren-Lehrer Christian Schmid auf der klassischen Gitarre.
Sodann verblüffte er mit einem überragenden Solo-Stück auf der E-Gitarre Publikum und Referenten.
Begleitet von einer CD, gab Maximilian – scheinbar ohne Lampenfieber – eine beeindruckende musikalische Vorstellung virtuoser Spieltechnik! Ein großes musikalisches Talent des Nachwuchskünstlers, von dem man sicherlich noch einiges hören wird! Nach der 15-minütigen Pause ging es dann weiter mit der ‚Finger-Style-Gruppe‘ unter Leitung von Bernd Woschee, bevor die Gruppe unter Tom Neger mit viel Rhythmus das Stück ‚Venus‘ zu Gehör brachte.
Die Flamenco-Gruppe unter Hans Wax brachte einen verzwickten Zwiefachen und eine Rumba zum Vortrag. Die musikalisch versierte Flamenco-Gruppe mit 12 Gitarristen überzeugte mit handwerklichem Geschick und Virtuosität.

ALS WEITERES SCHMANKERL nahm Hans Wax, über die Grenzen Bayerns hinaus bekannter Flamenco-Gitarrist, das Publikum mit auf eine musikalische Reise von der Oberpfalz nach Andalusien: auf dem durch den Ensdorf führenden Jakobusweg.
Mit gekonnt vorgetragenen Stücken, großem Können und lustig-hintersinnigen Einleitungen und schauspielerischen Verzierungen beim ‚bayrischspanischen Tangos‘ hatte das Multi-Talent rasch die Lacher und die Gunst des Publikums auf seiner Seite. Mit einer Rumba und diversen spanischen Liedern wie z.B. einer ‚Tarantella‘ überzeugte der stellvertretende Bezirks-Heimatpfleger und wurde mit reichlich Applaus vom Publikum und mit einer Flasche Wein von Jürgen Zach belohnt. Natürlich durfte der Flamenco-Gitarrero nicht ohne Zugaben von der Bühne. Zum Ausklang des gelungenen Gitarren- Abends mit vielsaitigster Musik aller Stilrichtungen spielten dann nochmals das ‚Trio de Janeiro con Ritmo‘, bevor die Gruppe ‚just one more‘, zusammengesetzt aus Referenten des Kurses den langen
Gitarren-Abend beschloss.

Tipp
Grundausbildung
‚Moderne Gitarre in der Kirche‘
Das Kloster Reute bei Bad Waldsee bietet dieses Jahr eine Ausbildung für Gitarristen an, die vor allem in Gottesdiensten spielen.
Die Ausbildung findet in vier Wochenendblöcken statt und beinhaltet:

• Grundausbildung auf der Gitarre
• Sicherer Umgang mit den verschiedenen Stilen moderner (Kirchen-) Musik
• Vertraut werden mit den spezifischen Anforderungen im kirchlichen Bereich (Liturgie, Beschallung, usw.)

Dozent ist der Diplom-Gitarrist Martin Michels, der am
Münchner Gitarreninstitut moderne Gitarre studierte und seit vielen Jahren in Bands und solo Gottesdienste musikalisch gestaltet.
Wer an diesem Seminar teilnehmen möchte, sollte den ein oder anderen Barré-Akkord sicher greifen können – wichtiger als das instrumentale Können ist aber die Motivation.

Weitere Informationen bei:
Martin Michels
Fon 08857 – 697 393
meinemusikschule@aol.com

oder
Kloster Reute
Fon 07524/708233
http://www.kloster-reute.de
(Hier kann ein ausführliches Faltblatt angefordert werden)