Magazinarchiv: 2000

Der Internationale Chor von Chemin Neuf auf dem Weltjugendtag

400 junge Leute führten ein Bühnenspektakel in Perugia und Rom auf


Mitte August glänzte Rom mit dem 15. Weltjugendtag. Eine Großveranstaltung unter der Schirmherrschaft vom Heiligen Vater und unter sengender Sommerhitze.

Die Mehrzahl der Gottesdienste und Feiern während der 6 Tage wurden wie selbstverständlich von Bands begleitet. Einige boten christliche Popmusik und andere NGL. Nur von der Annehmlichkeit, dass letztere für Gewöhnlich in der Muttersprache gesungen werden, musste man bei Teilnehmern aus über 150 Ländern absehen. Von der einen Musikdarbietung, der ich mich anschloss, möchte ich berichten.

Die ökumenische Gemeinschaft „Chemin Neuf‘ arrangiert jedes Jahr für alle weit-offenen jungen Erwachsenen ein Zeltlager. Es wurde diesmal in Perugia in Italien ausgetragen und mündete in den Weltjugendtag in Rom.

Wir waren dort 350 Sängerinnen, 30 Tänzer und Theater-Spieler, dazu Percussion, Saxophon und E-Piano. Die bunte Gruppe war aus vielen Nationen zusammengewürfelt: Frankreich, Polen, … bis hin zur Insel Reunion. Für alles Wichtige wurden Übersetzungen angeboten.

Die Internationalität ist typisch für Chemin Neuf. Die Kommunität aus Frankreich hat sich in 20 Ländern etabliert und betreut auch eine Gemeinde der katholischen Kirche in Berlin. Chemin Neuf verbindet die Charismatische Erneuerung mit der Lehre von Ignatius. Sie wendet sich besonders Jugendlichen und Familien zu.

In Perugia probten wir intensiv und 1 1/2 Wochen lang. Im Camp fand gleichzeitig eine Evangelisation mit 5000 jungen Christen statt. Selbst als Nur-Sonntags-Kirchgänger wurde ich mitgerissen in den täglichen Zeltgottesdiensten. Da stiegen zudem Festabende. Danach auf dem Weltjugendtag war ähnlich
viel los, bei Lichterprozession zum Kolosseum oder den Selbstdarstellungen vieler christlicher Gruppierungen.

Wir stellten uns dar mit zwei großen Auftritten. Im Zentrum von Perugia an der Kathedrale San Lorenzo und in Rom vor der Spanischen Treppe. Zum Einstieg und Ausklang sangen wir englische Spirituals und Jazz von Duke Ellington. Die Glanz-Stücke waren:
ein Messegesang aus Senegal und Na Yalla am n’dam, ta kav a kav asaman! = Ehre sei Gott in der Höhe!
Tanz und Spiel der Theatergruppe zu einer Geschichte über die Israeliten.

Zuschauer gab es tausende. Gerade in Rom waren ja junge Christen in Scharen zum Weltjugendtag angereist. So konnten wir uns anderntags von den Menschenmassen durch den Petersdom schieben lassen und auf der großen Vigil-Feier Johannes Paul II derart lauthals zujubeln, dass er übertönt und verlegen wurde.

Hochwürden lud alle Jugendlichen ein, ihn wiederzusehen auf dem nächsten Weltjugendtag 2002 in Kanada.