Magazinarchiv: 1998

Jerusalem – im Mittelpunkt des Ostergeschehens


Stadt der Träume
Schon Tradition geworden ist in Pfarrkirchen zu Ostern ein projektbezogener Workshop, in dem es um die Vorbereitung und Gestaltung diverser Osteraktivitäten der örtlichen NGL-Szene geht. Lag der Schwerpunkt in den Vorjahren auf der Gestaltung des Ökumenischen Jugendkreuzweges, so stand heuer der Ostermontags-Jugendgottesdienst im Mittelpunkt.
Die Überlegung für die Verlagerung des Schwerpunktes war eine relativ banale:
Während zum Kreuzweg „nur‘ um die 40 Besucher kamen, können am Ostermontag doch so um die 400 Gläubige erreicht werden. Dass beide Projekte in einem Workshop bearbeitet werden konnten, lag an der überaus geschickten Auswahl der Lieder des Kreuzweges und des Gottesdienstes durch den Initiator des WSs (der übrigens auch der Schreiber dieser Zeilen ist). Dass beide Projekte, vor allem aber der Gottesdienst, durchaus als gelungen bezeichnet werden können, dass die Teilnehmer alles lauter fähige „Texter‘, Musiker/Instrumentalisten und Sängerinnen aus dem Pfarrkirchner Raum, mit denen in kürzester Zeit anspruchsvolle Chorsätze und nicht wenige Lieder einstudiert und das Konzept für den Gottesdienst erarbeitet werden konnten, engagiert dabei waren und auch (nicht nur während des eigenen WSs) ihren Spaß hatten, brauchte gar nicht erwähnt zu werden.

Stadt des Schweren
Eher schon folgende Anekdote:
Drei Stunden vor Aufführung des Kreuzweges (um 19.00 Uhr) hatte der Keyboarder (ein Führerscheinneuling!) noch Trompetenstunde im 30km entfernten Braunau. „Kein Problem“, sagte der rasante junge Mann, „bin bis um Sechs wieder da‘, stieg in seinen Jeep und flitzte davon. Wie eigentlich gar nicht anders zu erwarten war, war er um 18.00 Uhr noch nicht da. Um halb Sieben auch noch nicht. Um Sieben auch nicht. Also: was tun, außer sich Sorgen machen? Keyboard brauchten wir zur Unterstützung der SängerIinnen.
Keiner im Publikum oder auf der „Bühne‘ fand sich, der hätte einspringen können. Also musste der „musikalische Instruktor‘ einspringen. Na-ja, beim siebten Mal „Ich bin da‘ hat er dann (neben den Tasten für die Melodie) in – für ihn – Akkordarbeit sogar die Akkorde der Begleitung/Fläche getroffen. …
Übrigens: der Keyboarder hatte eine Reifenpanne, und beim ersten Mal Reifenwechseln dauert es halt ein bisschen länger!

Stadt des Lebens
Beeindruckend dann der Ostermontagsjugendgottesdienst zum Thema: „Jerusalem – Stadt der Träume – Stadt des Schweren – Stadt des Lebens‘, der das Thema „Emmaus‘ einmal von einer neuen Seite aus betrachtete. Wie die Jünger von Emmaus durchlebten die Gottesdienstbesucher auf ihrem Weg nach Jerusalem eigene, persönliche Lebenssituationen: Freudlosigkeit, Durststrecken, Situationen des Scheiterns und Mauern des Klagens konnten aufgebrochen werden, konnten gewandelt werden mittels der Vision vom Neuen Jerusalem mit Gott selbst als Mitte in die Begegnung mit dem Auferstandenen, der den Weg zur Mitte, den Weg zum Leben öffnet.
Demnächst auf ein Neues!

PS: Die erarbeiteten Musikstücke und das Niveau der kirchenmusikalischen Gestaltung sollen nicht schlecht, ja sogar sehr gut gewesen
sein – trotz des Aushilfs-Keyboarders.
(Anm. d. Red.)

Übrigens:
Die Workshops und Anregungen daraus sind in unserem Workshop-Archiv gesammelt und dort einzusehen. Wer selbst WS gehalten hat, sollte ein Exemplar der Skripten auch an uns schicken, damit unser Archiv für andere immer interessanter wird. (Die Redaktion)