Magazinarchiv: 2000

Buchtipps

So spielen Sie Bar Piano


Simon Schott
So spielen Sie Bar Piano
Frei und ohne Noten
Schott Verlag, 1996,
ISBN 3-7957-5109-8, 280 Seiten mit CD, Ca. DM 60,-

Zunächst mal das Wichtigste: Der Untertitel (frei und ohne Noten) ist Schmarrn! Denn zur Lektüre dieses Buches muss man Noten sehr wohl lesen können und auch von Harmonie ein bisschen Ahnung haben. So, das war aber auch schon alles Negative. Der Autor erzählt in sehr lockerer Form, wie man ein guter Pianist wird. Ziel ist
es, Barpianist zu werden. Ich denke aber, dass gerade für die Begleitung von Chören ohne volle Band ein Pianist, der auch mal Schnörkel spielen kann,
hervorragend geeignet ist.
Im Buch wird ganz langsam und sehr ausführlich die Harmonielehre aufgebaut, vom einfachen Akkord zu den verrücktesten Akkordfärbungen. Hierzu gibts jede Menge guter und intensiver Übungen und jede Menge Hinweise zu Spielfiguren, die so in sehr vielen Liedern vorkommen und auch immer wieder einsetzbar sind.So kommt man irgendwann auf den Trichter, was der Untertitel denn bedeutet. Es geht dem Autor darum, diese Akkord-Varianten nicht notieren zu müssen, bestimmte
Spielfiguren nicht genau Note für Note vor sich zu haben, um trotzdem entsprechend spielen zu können. Er will dem Spieler zeigen, wie er, nur mit der
Melodie und den einfachen Akkorden bewaffnet, verschnörkelt und raffiniert spielen und/oder begleiten kann. Egal, welche Akkordfolgen oder Melodien er vor sich hat. Wer also ein „freier“ Pianist werden will, der sollte sich dieses Buch aufs
Klavier stellen und durcharbeiten. Der Anfänger wird sicher nach dem ersten Kapitel aufgrund der knniffligen Übungen das Handtuch werfen. Schade eigentlich.