Magazinarchiv: 1998

Kurz!

Ein Workshop mitten im Mai mit Gerhard Hany bei 'Firmare'

Um es kurz vorneweg zu nehmen: ‚Kurz!‘ wie es Gerhard Hany gerne gehabt hätte, war fast gar nichts! Ganz im Gegenteil!
Es war ein strahlender Samstag-Nachmittag und wir 16 der jungen Musikgruppe ‚Firmare‘ konnten uns weiß Gott besseres vorstellen, als einen langen (trockenen?) Workshop. Aber Gerhard kam, sah und siegte.
Mit dem Kanon ‚Te deum‘ wurden wir eingestimmt auf spannende, abwechslungsreiche sieben Stunden. Geschickt setzte Gerhard den theoretischen Teil nach vorne und wir wurden erst über Anatomie unterrichtet, bevor’s an’s Eingemachte wie Resonanzräume, Kutschersitz, Höflichkeitsgähnen (manche konnten es sich nicht verkneifen), Singhaltung, und Eukalyptusbonbons ging. Man vergesse dabei nie bequeme Singklamotten und den obligatorischen Singschal.
Bei ‚Öffnen, geben, Leben sein‘ lernten wir ein Lied auch mit Gestik zu beschreiben, nachdem es in Atemabschnitte aufgeteilt, die Aussprache korrigiert und bitte auf kurze halbe Noten geachtet worden war. Unsere Girls (12-14) und Thomas(10) wurden von Gerhard auf witzige Art und Weise an die Pflichten eines Chormitgliedes hingewiesen (der Kaugummi klebte zuletzt unter einem Stuhl), Schließlich nach drei Stunden harter ‚Arbeit‘ (mit viel Gelächter) meinte auch Gerhard, eine kurze Pause verdient haben. Im blühenden Pfarrgarten genossen wir kulinarische Leckereien und auch einen Schluck Sekt auf die Sonne, den Plausch, die Freunde und einfach die Stunde. Kurz war folglich auch die Pause nicht!
‚Mitten in der Nacht‘ (Text/Musik: Hany) konnte uns auch nicht überzeugen, die halben Noten kurz zu singen und so lehrte Gerhard uns statt dessen den sich langsam steigernden Einsatz von drei Stimmen und der Instrumente. Hier sei zu erwähnen, daß wir mit drei Gitarren, zwei Keyboards, einer Querflöte und diversen Percussionsinstrumenten arbeiten. Wir haben uns vor einem Jahr anläßlich der Firmung in unserer Gemeinde gegründet und gestalteten seitdem mehrere Kirchenfeste.
Kurz zurück! Was bei Gerhard am Klavier so spielend aussieht, ist für Marina und Thomas harte Knochenarbeit und ein lockeres Improvisieren ist für die (noch) nicht drin. Trotzdem waren wir alle unheimlich stolz, als Chor und Instrumente ‚aufstehn, aufeinander zugehn‘ irgendwann drin hatten. Unsere Mädchen jedenfalls fanden den Worshop, insbesondere Gerhard, supercool. Wir vier Erwachsenen konnten uns viele Anregungen und Hilfen bzgl. Chor holen, das Thema Instrumente kam allerdings zu kurz und muß ein andermal intensiviert werden.
Ferner sei noch kurz zu erwähnen, dass die Kosten für den Workshop von unserer Pfarrei übernommen wurden und wir hier mit unserer Musik auf stets offene Ohren treffen.