Magazinarchiv: 1999

vorneweg

Die Buddhisten haben es schöner…

Da haben es die Buddhisten doch eigentlich schöner.

Sie beten vor einem lächelnden, heiter gelösten Buddha.
Er ist ein Zeichen des Friedens, den er durch seinen meditativen Weg ins Nirvana gefunden hat, der seligen Ruhe als Endzustand.
Aber wir Christen stehen von Kindesbeinen an vor einem Hingerichteten, vor einem grauenhaft Sterbenden, vor einem Gekreuzigten, der seine Gottverlassenheit weithin sichtbar in den Himmel schreit und dabei stirbt.
Wirklich, das Kreuz ist ein Skandal. Die Ohnmacht der Liebe stirbt an diesen Balken.
Aber untergegangen ist sie so dann eben doch nicht.
Jesus am Kreuz ist sicher ein unbequemer Mahner.
Er erinnert uns daran, für unsere Überzeugung einzustehen, uns nicht zu verkaufen, schon mal Opfer zu bringen, den Kopf hin zu halten.

Da haben es die Buddhisten doch wirklich schöner.

Unser Gott hilft uns am Leiden nicht vorbei, aber er hilft uns hindurch. Wenn wir auch zweifeln, wir sollten ihm folgen – diesem weithin sichtbaren und aufrechten Zeichen der Liebe. Wir sollten ihm folgen auf seinem Weg zum Ostersieg.

Ein frohes Osterfest wünscht Ihnen und Euch

Die Redaktion