Franziskaner warnt vor „politischem Egoismus“

Rund 1200 Menschen beim „Pfingstival 2017“ in Bardel

6. Juni 2017

Der Sänger Siegfried Fietz (oben li.) holte Kinder auf die Bühne. Foto: Schulze-Berndt


BAD BENTHEIM/BARDEL. (Hermann Schulze-Berndt) Rund 1200 Menschen kamen am Montag zum „Pfingstival 2017“ ins Kloster Bardel. Gastgeberin war die dortige Franziskanergemeinschaft. Pater Wilhelm Ruhe warnte ausdrücklich vor „politischem Egoismus“. In Deutschland und der Welt seien etliche nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht.

Es stelle eine „Gotteslästerung“ dar, wenn „paradoxerweise im Namen Gottes“ terroristische Gewalttaten verübt würden. Das sei ein Egoismus, der „im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen geht“.

Der Ordensmann rief die Gläubigen auf, „etwas Licht in das Leben der Mitmenschen zu bringen“. Um das zu bekräftigen, zündeten zahlreiche Anwesende Teelichter an und stellten sie auf den Altar der Klosterkirche.

die Gruppe JOTAPATA aus Vreden Foto: Schulze-Berndt

Zur musikalischen Gestaltung trug die Gruppe „JOTOPATA“ aus Vreden bei. Die Formation brachte zahlreiche geistliche Lieder zu Gehör, zum Beispiel „Jetzt ist die Zeit“ von Ludger Edelkötter und Alois Albrecht. Aus der Rock-Oper „Jesus Christ Superstar“ stammte die Melodie des Liedes „Nimm, o Herr, die Gaben“.

Viel Temperament und Schwung bewies der Soul- und Gospel-Chor „Sing with Spirit“ aus Borne (Niederlande). Die Leitung hatte Elise Hesselink. Begleitet von einer fünfköpfigen Band, trugen die 20 Sängerinnen und Sänger in der Klosterkirche zahlreiche Gospel-Songs vor, darunter „Just let me go“ und „I wanna praise him“.

Die Sänger Siegfried und Oliver Fietz und der Gitarrist Gerhard Barth aus Greifenstein sorgten mit ihren musikalischen Beiträgen für Stimmung und Bewegung auf den Rasenflächen vor der Klosterkirche. Sie präsentierten ein neues Lied zum Motto der Veranstaltung: „Lass dich verzaubern!“ . Vater und Sohn Fietz ließen es sich nicht nehmen, Stücke von ihren aktuellen CD’s „Immer noch“ (Oliver) und „Gnade und Versöhnung“ (Siegfried) vorzustellen.

Sechs Schülerinnen des Bardeler Missionsgymnasiums hatten einen Tanz einstudiert. Sie lockerten das Programm ebenso auf wie die Darbietungen einer Gruppe und einer Einzeltänzerin aus Gemen.

„Zauberpater“ Hermann Bickel von den Steyler Missionaren, früher in St. Arnold tätig, gab viele Kunststücke zum besten. Mit reichlich „Zaubersalz“ ließ der fromme Illusionist Tücher, Flaschen und Ringe verschwinden, hantierte mit Spielkarten und trickste mit Schnüren herum. Flotte Sprüche und witzige Nebenbemerkungen taten ein übriges, um den Zuschauern Vergnügen zu bereiten.

Zwei Rollenspiele brachten die Besucher des „Pfingstivals“ zum Nachdenken. Der Liturgiekreis des Klosters Bardel führte sie auf. Das Brasilien-Museum und die Ausstellung „90 Jahre Kloster Bardel“ hielten ihre Pforten geöffnet.